Das Schachbrett und der Reis
Im alten Persien erzählten sich die Menschen einst dieses Märchen: Es war einmal ein kluger Höfling, der seinem König ein kostbares Schachbrett schenkte. Der König war über den Zeitvertreib sehr dankbar, weil er sich mit seinen Ministern bei Hofe oft ein wenig langweilte. So sprach er zu seinem Höfling: "Sage mir, wie ich dich zum Dank für dieses wunderschöne Geschenk belohnen kann. Ich werde dir jeden Wunsch erfüllen." Nachdenklich rieb der Höfling seine Nase. Nachdem er eine Weile nachgedacht hatte, sagte er: "Nichts weiter will ich, edler Gebieter, als daß Ihr das Schachbrett mit Reis auffüllen möget. Legt ein Reiskorn auf das erste Feld, und dann auf jedes weitere Feld stets die doppelte Anzahl an Körnern. Also zwei Reiskörner auf das zweite Feld, vier Reiskörner auf das dritte, acht auf das vierte und so fort." Der König war erstaunt. "Es ehrt dich, lieber Höfling, daß du einen so bescheidenen Wunsch äußerst", sprach er. "Er möge dir auf der Stelle erfüllt werden." Der Höfling lächelte, eine Spur zu breit vielleicht, und verneigte sich tief vor seinem Herrscher.
Aufgaben
- Schätze, wieviel Reis auf dem letzten Feld liegen müsste. (Ein Schachbrett hat 64 Felder)
- Berechne, wieviele Reiskörner auf dem letzten Feld liegen müssten?
- Wenn du davon ausgehst, dass ein Reiskorn 0,03g wiegt, wieviel kg Reis müssten auf dem letzten Feld liegen?
- Schau dir das folgende Video an. Halte mit einem oder zwei Sätzen fest, was du zur Zunahme der Anzahl der Reiskörner beobachtest. Vergleiche mit deiner anfänglichen Schätzung!